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18.1.2020

Drei Jahre F.R.A.N.Z.-Projekt: Fortschritte und Erfolge in der ökologischen und sozioökonomischen Umsetzung

Auf der Internationalen Grünen Woche ziehen die Umweltstiftung Michael Otto und der Deutsche Bauernverband drei Jahre nach Projektstart eine positive Zwischenbilanz zur Umsetzung der Biodiversitätsmaßnahmen auf den zehn landwirtschaftlichen Demonstrationsbetrieben. Die 14 umgesetzten Maßnahmen zur Förderung der Biodiversität erzielen auf 7,7 Prozent der Betriebsflächen hohe ökologische Wirkungen. Es konnten Hemmnisse für die Teilnahme an Agrarumwelt- und Klimamaßnahmen aus Sicht der Landwirte ermittelt und an Entscheidungsträger kommuniziert werden und es hat sich die Akzeptanz der Landwirte für eine verstärkte Umsetzung der Maßnahmen erhöht. Auch die tatsächlichen Kosten der Maßnahmen für die Betriebe wurden betriebsspezifisch berechnet sowie der Dialog zwischen Landwirtschaft und Naturschutz gefördert.

Die vom Thünen-Institut, der Universität Göttingen und dem Michael-Otto-Institut im NABU erhobenen Monitoring-Ergebnisse für die Jahre 2017 bis 2019 auf den zehn Demonstrationsbetrieben zeigen, dass sich einige der umgesetzten Maßnahmen bereits positiv auf die Artenvielfalt auswirken. Extensivgetreideflächen, Feldlerchenfenster in großen Wintergetreideschlägen und Feldvogelstreifen im Mais haben zu höheren Feldvogeldichten geführt. Auch der Anteil von Wildpflanzen im Extensivgetreide ist deutlich höher als auf Vergleichsäckern oder im normalen Getreidebestand. Blühstreifen und blühende Vorgewende weisen eine besonders hohe Dichte und Artenvielfalt von Tagfaltern auf.

Auch die Entscheidungsfindung von Landwirten für eine Umsetzung von Naturschutzmaßnahmen sowie die Identifizierung von Hemmnissen im bestehenden Förder- und Ordnungsrecht, wie z. B. Sanktionsrisiken und mangelnde Flexibilität bei der Einhaltung von Förderauflagen, die viele Landwirte bisher von der Umsetzung von Naturschutzmaßnahmen abgehalten haben, werden im Rahmen des Projektes untersucht. Es hat sich gezeigt, dass neben einem Abbau von Hemmnissen, der Dialog zwischen Naturschutz und Landwirtschaft entscheidend für Akzeptanz und Umsetzung der Maßnahmen durch Landwirte ist. Auf der Basis der Ergebnisse aus den Untersuchungen werden in der Anfang 2020 begonnenen zweiten Projektphase Möglichkeiten für eine gesteigerte Inanspruchnahme von biodiversitätsfördernden Maßnahmen aufgezeigt.

Das Projekt F.R.A.N.Z. präsentiert sich vom 17. bis zum 26. Januar auf der Internationalen Grünen Woche in Berlin, auf dem Erlebnisbauernhof in Halle 3.2. Im Rahmen des 13. Zukunftsforums Ländliche Entwicklung wird es zudem ein Fachforum zum Thema „Vielfältige Landschaft gemeinsam gestalten - Landwirte engagieren sich für die Biodiversität“ geben. Hierbei wird das Projekt F.R.A.N.Z. als eines der Best Practice-Beispiele für effektive und praxisnahe Lösungen zum Schutz der Artenvielfalt in der Agrarlandschaft durch Projektbeteiligte vorgestellt.

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