Das Kompetenzzentrum Naturschutz und Energiewende (KNE) unterstützt den naturverträglichen Ausbau der erneuerbaren Energien. Ziel ist es, die Debatten über den Naturschutz in der Energiewende zu versachlichen und die Konflikte vor Ort zu klären oder besser noch, zu vermeiden. Zwei Praxisbeispiele zeigen, dass das KNE als unabhängige und neutrale Institution hilft, den Ausbau der Erneuerbaren Energien im Einklang mit der Natur zu schaffen und Konflikte zwischen Befürwortern und Gegnern durch einen konstruktiven und vertrauensbildenden Austausch einvernehmlich zu lösen.
Das KNE moderierte jüngst eine Bürgerinformationsveranstaltung in einer kleinen Gemeinde in Rhein-land-Pfalz. Geplant ist dort die Entwicklung eines Windparks mit fünf Windenergieanlagen. Die Gemeinde wollte gemeinsam mit dem Projektierer die Bürgerinnen und Bürger zum Planungsstand informieren. Durch eine professionelle und bedarfsgerechte Moderation des KNE fand ein konstruktiver und vertrau-ensbildender Austausch zwischen den Beteiligten statt. Bedenken wurden gehört und diskutiert, Planungsschritte und Maßnahmen dargelegt und transparent gemacht. Der Gesamtverlauf der Veranstaltung wurde von allen als sehr positiv bewertet.
In einem anderen Fall standen offene Konflikte zwischen Befürwortern und Gegnern einer Gemeinde bei der geplanten Erweiterung eines Windparks in Brandenburg im Raum. So befürchteten die Gegner unter anderem Eingriffe in Natur und Landschaftsbild, während die Befürworter von dem geplanten Anlagenbau über den Verkauf von Flächen profitieren. Im Rahmen einer längerfristigen Konfliktmediation konn-ten einvernehmliche Vereinbarungen getroffen werden, die für alle Beteiligten tragbar sind. So wurden unter anderem gemeinsam konkrete naturschutzrechtliche Ausgleichs- und Ersatzmaßnahmen abgestimmt, eine Messung der potenziellen Lärmbelästigung verabredet sowie eine Vereinbarung über den Rückbau der Fundamente von aus der Förderung auslaufenden Anlagen getroffen.
Das KNE bietet verlässliche Informationen und Fachaustausch
Wer naturschutzfachliche Fragen im Zusammenhang mit der Planung und Genehmigung von Anlagen zur Erzeugung erneuerbarer Energien hat, kann sich vom KNE fundiert beraten und informieren lassen. Neben der Bearbeitung individueller Anfragen und der Aufbereitung verschiedener Fachthemen können mit dem KNE passgenaue Vortragsveranstaltungen vereinbart werden, in denen aktuelle Wissensstände erörtert werden.
Am 15. und 16. Mai 2019 findet in Kassel die KNE-Fachkonferenz Vogelschutz an Windenergieanlagen statt, die sich ausführlich mit Detektionssystemen zur Verminderung von Vogelkollisionen befasst. Im Zentrum stehen Berichte aus ersten Erprobungsfällen von Kamera- und Radarsystemen, die zur automatischen Vogelerkennung und bedarfsgerechten Betriebsregulierung eingesetzt wurden. Die Veranstaltung richtet sich an alle Akteure des Windenergieausbaus, insbesondere an Behördenvertreter, Projektierer, Gutachter und Vertreter von Naturschutz- und Windenergieverbänden.
Dialog, Diskussion und Zusammenarbeit
Als Dialogzentrum lädt das KNE alle Akteure der Energiewende dazu ein, sich im KNE in vertraulicher Atmosphäre über strittige Fragen zum Natur- und Landschaftsschutz miteinander auszutauschen und an möglichen Problemlösungen zu arbeiten. Die Dialoge werden individuell, je nach Bedürfnissen und Anforderungen an den Sachverhalt, vorbereitet und durchgeführt. Die Palette reicht von ersten Sondierungs-gesprächen bis hin zu langfristigen und komplexen Verfahren, wie den KNE- Fachdialogen. In den Fachdialogen kommen Vertreterinnen und Vertreter zentraler Akteursgruppen aus dem Naturschutz, der Energiewirtschaft, aus den Ländern sowie den Landkreisen und Kommunen zusammen. Experten werden hinzugezogen, um Erfahrungen zu schildern und beratend die Gespräche zu begleiten. In den Fachdialogen werden in den Sitzungen Probleme, Differenzen und Schnittmengen identifiziert. So werden Debatten angestoßen und ggf. Problemlösungen und Empfehlungen formuliert.
Aktuell schließt das KNE zwei große Fachdialoge ab. In einem Dialog wurde die Frage bearbeitet, wie Projekte der Energiewende auch in der Nähe von UNESCO-Welterbestätten umgesetzt werden können. Mit Blick auf die Bewertung der visuellen Beeinträchtigung, die geplanten Wind- und andere Energieanlagen für eine Stätte des Welterbes darzustellen, kommt es derzeit immer noch zu recht gegensätzlichen Einschätzungen. Die daraus resultierende Planungsunsicherheit ist für alle Beteiligten unerfreulich. Demnächst werden Empfehlungen zur Lösung des Problems vorgelegt.
Im zweiten Fachdialog wurden die Möglichkeiten erörtert, die Qualität von Fledermausgutachten zu si-chern. Es wurden gemeinsame Empfehlungen erarbeitet, die die Planungs- und Rechtssicherheit im Genehmigungsprozess verbessern können.
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Anke Ortmann
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