Europas größter Stifterkongress griff in diesem Jahr vom 15.-17. Mai in Nürnberg in vielfältiger Weise die Relevanz der Digitalisierung für Stiftungen auf.
Foundations 20 (F20) war an den Debatten in der Frankenstadt beteiligt. Im Rahmen der Veranstaltung „Der nächste G20-Gipfel in Argentinien: F20 – die internationale Stiftungsinitiative – diskutiert über Vorbereitung und nächste Ziele“ am 16. Mai wurde über die geplanten Aktivitäten der internationalen F20-Stiftungsplattform zu dem Ende 2018 in Argentinien stattfindenden G20 Gipfel diskutiert. Hier wurde sichtbar, dass immer mehr Stiftungen lösungsorientiert an der Umsetzung der UN Nachhaltigkeitsziele und des Pariser Klimaabkommens arbeiten wollen – unabhängig von ihrer thematischen Ausrichtung. Außerdem konnte über den bevorstehenden G20 Gipfel in Argentinien, sowie über die Rolle von F20 als Brückenbauer zwischen Politik, Zivilgesellschaft und den privaten Sektor diskutiert werden. „Es ist wichtig, dass Stiftungen auch international Flagge zeigen. Wir haben eine Verantwortung und sollten uns vernetzen um dieser gerecht zu werden. F20 hat hierzu auf dem Stiftungstag einen wichtigen Denkanstoß gegeben, wie eine solche Vernetzung funktionieren kann“, so Klaus Milke (F20 Chair, Stiftung Zukunftsfähigkeit) auf dem Stiftungstag.
Martin Kaul und Johannes Reidel als Vertreter der Stiftung 2° bzw. der Robert Bosch Stiftung erläuterten auf dem F20 Panel, was ihre Stiftungen im Sinne der Umsetzung der 2030-Agenda, der SDG und des Pariser Klima-Abkommens tun und warum die F20-Plattform wichtig für sie ist. Annette Kleinbrod als EZ-Scout des Bundesverbandes und Atallah Kuttab als Experte für Stiftungen und Philanthropie in der arabischen Welt wiesen unter der Moderation von Klaus Milke auf die Chancen hin, die in der verstärkten Zusammenarbeit von Stiftungen im globalen Kontext liegen und welche in einer verstärkten transformativen Kooperation liegenden "Schätze" noch gehoben werden können. Während die Digitalisierungsthematik des Stiftungstags vor allem zu nach innen gerichteten Betrachtungen führte, war die Panel-Diskussion eine der wenigen Veranstaltungen, die die internationale Verantwortung von Stiftungen in den Mittelpunkt rückte. Weiterhin gab es im Verlauf des Stiftungstages informelle Gelegenheiten zu neuen und weiter vertiefenden Kontakten zu Verantwortlichen von an F20 interessierten Stiftungen.
F20 ist eine internationale Stiftungsplattform, die sich 2017 während der deutschen G20 Präsidentschaft gegründet hat. Die Umweltstiftung Michael Otto ist nicht nur Mitglied in der Steuerungsgruppe, sondern stellt auch das administrierende und koordinierende Head Office für die F20-Plattform. Das erklärte Ziel der über 35 Stiftungen ist es, als Stiftungen „Teil der Lösung“ zu sein und sich für einen ambitionierten Klimaschutz und eine nachhaltige Entwicklung im Rahmen der internationalen G20- und Klimadiskurse einzusetzen.
Das Thema Digitalisierung des Stiftungstags wurde vielfältig behandelt: die Digitalisierung bietet Stiftungen neue Wege und neue Handlungsfelder zur Verwirklichung ihrer Stiftungszwecke. Es wurde deutlich, dass die Welt der Philanthropen noch eine große Digitalisierungs-Baustelle vor sich hat, aber auch vor der Herausforderung steht, die Datennutzungs- und Datensicherheitsfragen mit den immer drängenderen Nachhaltigkeitsdiskursen zusammen zu bringen.
Der nächste Stiftungstag wird vom 5. bis 7. Juni 2019 in Mannheim mit dem Schwerpunktthema Demokratie stattfinden.