- Wiederherstellung eines regelmäßig mitströmenden Nebengerinnes am Niederrhein
- Modellvorhaben zur ökologischen Verbesserung des Rheins und seiner Aue sowie zur Erhaltung und Entwicklung von angrenzenden Schutzgebieten
Einst waren Stromspaltungen und durchflossene Nebenrinnen ein typisches Element des Niederrheins. Der Ausbau zur Wasserstraße hat den Lebensraum im Strom und in der Aue jedoch stark eingeschränkt. Die NABU-Naturschutzstation Niederrhein hat sich deshalb die Wiederherstellung einer Nebenrinne für den Niederrhein bei Wesel zur Aufgabe gemacht. Untersuchungsergebnisse von vergleichbaren Seitengewässern im Deltabereich des Rheins in den Niederlanden zeigen, dass diese nach wenigen Jahren eine große Vielfalt unterschiedlichster Arten beherbergen. Dies ist auch für das Projektgebiet am Niederrhein zu erwarten.
Darüber hinaus trägt das Vorhaben dazu bei, das EU-Vogelschutzgebiet Unterer Niederrhein sowie die Gebiete der Fauna-Flora-Habitat-Richtlinie „Rheinaue Bislich“ und „Rheinfischschutzzonen zwischen Emmerich und Bad Honnef“ zu erhalten und entwickeln. Die Verbindung mehrerer kleinerer Gewässer zu einem mitströmenden Nebenarm von knapp drei Kilometern Länge soll neue Lebensräume schaffen, die die ökologische Verbindung zwischen Strom und Aue verbessern. Beabsichtigt ist, dass sich durch die Anlage der Nebenrinne unter anderem wieder überströmte, wellengeschützte Flachwasserzonen ausbilden. Darüber hinaus sollen periodisch trocken fallende Schlammflächen und Flutrasen das Gebiet als Nahrungshabitat für Wat- und Wasservögel sowie arktische Gänse aufwerten.
Für die Wiederherstellung mitströmender Seitenarme gibt es am Rhein außerhalb des Deltabereichs bislang kein Beispiel. Damit kommt diesem Vorhaben Modellcharakter zu.
Weitere Informationen zum Naturschutzgebiet finden Sie auf der Projekthomepage oder auf der Homepage des NABU.