In abgestorbenen Bäumen, Ästen und Sträuchern herrscht reges Treiben: Neben Insekten, Pilzen und zahlreichen anderen Organismen bietet das sogenannte Totholz verschiedenen Amphibien- und Reptilienarten einen lebensnotwendigen Unterschlupf. In früheren Zeiten fanden diese Spezies auch im Thüringer Wald eine Menge solcher Verstecke. Heute hingegen gibt es hier aufgrund der gründlichen Beräumung durch den Menschen selbst in den Quellbächen kaum noch Totholz. Die daraus resultierende Strukturarmut trägt ebenso wie die Fichtenmonokulturen und die zahlreichen Verrohrungen dazu bei, dass der Feuersalamander und andere typische Arten naturnaher Mittelgebirgsbäche wie Groppe, Bachneunauge und Quelljungfer im Thüringer Wald kaum noch geeignete Lebensraumstrukturen finden.
Die Naturstiftung David hat sich nun gemeinsam mit der Forst-, Naturschutz- und Wasserverwaltung des Freistaates Thüringen zum Ziel gesetzt, den Bestand des Feuersalamanders an seiner nordöstlichen Verbreitungsgrenze zu erhalten und zu entwickeln. Diese kooperative Zusammenarbeit ist ein innovativer Ansatz, der das Projekt kennzeichnet. Im Rahmen des Vorhabens sollen im Gebiet der Zahmen und Wilden Gera am Rande des Biosphärenreservats Thüringer Wald die gesamten 80 Fließkilometer mit einem umfassenden Maßnahmenpaket naturschutzgerecht entwickelt werden. Hierzu ist unter anderem geplant, die ökologische Durchgängigkeit der Waldfließgewässer wieder herzustellen und die Strukturvielfalt zu fördern. Des Weiteren sollen die Fichten-Monokulturen in der Bachaue und an den Hängen zu naturnahen Laubmischwäldern umgebaut sowie halboffene und offene Lebensräume in der Bachaue und an den Hängen entwickelt und erhalten werden.
Aufgrund der hervorragenden Ergebnisse und unerwartet entdeckten weiteren 13 Störstellen fördert die Umweltstiftung Michael Otto zudem eine konzentrierte Schutzmaßnahme, die diese Hindernisse am Sandbach beseitigt.
Mehr Informationen finden Sie auf der Projekthomepage.