Durch die Wiedervereinigung Deutschlands und spätestens nach dem katastrophalen Hochwasser im Sommer 1997 rückte die Oder als Grenzfluss zwischen Deutschland und Polen wieder stark ins Bewusstsein. Im Mittelpunkt der Diskussion standen umfassende Hochwasserschutzmaßnahmen einerseits und der Oder-Ausbau als europäische Wasserstraße andererseits.
Die Umweltstiftung Michael Otto engagierte sich zusammen mit dem World Wild Fund for Nature (WWF) für eine ökologisch ausgerichtete Wasserwirtschaft und Landnutzung. Ein von der Stiftung veranstaltetes Oder-Colloquium und weitere regionale Konferenzen halfen, die neuen Ansätze mit deutschen, polnischen und tschechischen Interessenvertretern zu diskutieren und die Akzeptanz der betreffenden Behörden zu erhöhen. Aufbauend auf dem neu erarbeiteten „Oder-Auen-Atlas“ ist es gelungen, öffentliches Bewusstsein für die notwendige Integration von Hochwasserschutz, Naturschutz und Raumplanung zu wecken.